Andreas Sturm MdL

Mehr Effizienz beim Schul- und Kindergartenbau

Landtagsabgeordneter Andreas Sturm (CDU) zu Unternehmensbesuch bei Meridiane in Schwetzingen

Der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm besuchte die Meridiane Bauplanungs- und Schlüsselfertigbau GmbH in Schwetzingen. Im Gespräch mit Geschäftsführer Ersan Dalkilic sowie seiner Assistentin Doris Zimmermann informierte sich Sturm über die Unternehmenstätigkeit und aktuelle Herausforderungen im Bausektor.

Andreas Sturm MdL im Dialog mit Geschäftsführer Ersan Dalkilic (Meridiane Bauplanungs- und Schlüsselfertigbau GmbH) in Schwetzingen. / Foto: MelkusAndreas Sturm MdL im Dialog mit Geschäftsführer Ersan Dalkilic (Meridiane Bauplanungs- und Schlüsselfertigbau GmbH) in Schwetzingen. / Foto: Melkus

Dalkilic berichtete Sturm anhand von Bauplänen über aktuelle Projekte auch in der Region. Beginnend mit der Karl-von-Drais-Schule habe sich das Unternehmen unter anderem auf den Bau von Schulen und Kindergärten spezialisiert. Von der Planungs- über die Bauphase bis hin zur Schlüsselübergabe kümmere sich das Unternehmen um das gesamte Bauprojekt. Hierfür seien sowohl Architekten als auch Ingenieure im Team und man könne umfangreiche Expertise aus dem eigenen Unternehmen einbringen.

„Wir haben als Generalbauunternehmen das gesamte Bauprojekt im Blick. Anstatt einzelne Gewerke an unterschiedliche Unternehmen zu vergeben, können wir das gesamte Bauprojekt begleiten und alles greift nahtlos ineinander über“, erklärte Dalkilic. Dies steigere die Effizienz und senke die Baukosten erheblich. Zudem reduziere sich das Risiko für Verzögerungen beim Bau. „Wir können Schulen und Kindergärten häufig kosteneffizienter und zügiger bauen. Dabei achten wir selbstverständlich auf eine hochwertige Qualität“, so der Geschäftsführer. Einmal geplant, könne man zudem Schulen und Kindergärten standardisiert mit leichten Modifikationen bauen. Auch dies spare Kosten und Zeit, so der Geschäftsführer. „Standardisiertes Bauen kann einen wichtigen Beitrag leisten, um Schulen- und Kindergärten schneller und günstiger zu errichten. Im Rahmen des Schulbauförderprogramms und der geplanten Infrastrukturinvestitionen durch das Sondervermögen wird dies wichtig sein, um möglichst viele Projekte zeitnah zu realisieren und die zusätzlichen Finanzmittel sinnvoll einzusetzen“, so Sturm, der im Landtag bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion ist.

Der Parlamentarier und Dalkilic sprachen zudem über die überbordende Bürokratielast gerade im Baubereich, die in den letzten Jahren immer weiter angewachsen sei. Dalkilic machte dies am konkreten Beispiel eines Bauprojektes deutlich und präsentierte Sturm einen gut zehn Zentimeter hohen Papierstapel mit notwendigen Bauunterlagen zu diesem Projekt. Ein Bestseller sei dies aber in den seltensten Fällen. Neben notwendigen bautechnischen Unterlagen sind zahlreiche umfangreiche Gutachten enthalten. Der Aufwand hierfür sei enorm, so Dalkilic.

„Wir wollen natürlich weiter gut geplante Bauprojekte, die verschiedene Anliegen und Interessen mitberücksichtigen. Aber insgesamt hat die Bürokratie im Land ein Ausmaß erreicht, das lähmend ist und Projekte hemmt. Wir müssen vom Verhindern ins Ermöglichen kommen und bei Regelungen und Verordnungen auf allen Ebenen entschlacken“, so Sturm. Dies sei notwendig, um die geplanten Investitionen in die Infrastruktur im Rahmen des beschlossenen Sondervermögens nun auch wirklich umzusetzen. Der CDU-Abgeordnete berichtete von der verabschiedeten Reform der Landesbauordnung. Hierdurch wurden Baugenehmigungsverfahren im Land beschleunigt.

„Liegen dem Baurechtsamt alle notwendigen Unterlagen vor, gilt durch die sogenannte Genehmigungsfiktion ein Bauantrag nun nach drei Monaten als genehmigt, wenn es innerhalb der drei Monatsfrist keine andere Entscheidung des Baurechtsamtes gibt“, erläuterte Sturm. Zudem habe man das gesamte Baugenehmigungsverfahren digitalisiert und das digitale Bauamt eingeführt.

Auch die CDU-geführte Bundesregierung werde nun in den nächsten Monaten Tempo machen beim Bürokratierückbau, so Sturm. Das neue Ministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung habe beispielsweise in den ersten Wochen zügig ein Gesetz auf den Weg gebracht, das den notwendigen Ausbau der Telekommunikationsnetze zum überragenden öffentlichen Interesse erklärt. Hierdurch könnte der Netzausbau deutlich beschleunigt werden. Geschäftsführer Dalkilic sprach außerdem die vielen verschiedenen Standards wie die DIN-Normen an, die nicht immer kongruent seien. „Eine Harmonisierung der Normen wäre sehr hilfreich“, machte Dalkilic deutlich.

Ein weiteres Thema des Gesprächs war der Fachkräftemangel gerade auch im Bausektor. „Viele ausländische Fachkräfte sind hervorragend ausgebildet und hoch motiviert. Sie wollen hier arbeiten“, berichtete Dalkilic. Leider dauere der Prozess der Anerkennung ausländischer Berufs- und Bildungsabschlüsse in Deutschland immer noch zu lange. „Wir haben hier im Land gehandelt und Strukturen angepasst. Wir machen jetzt mehr Tempo bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse. Für unsere Wirtschaft ist Fachkräftezuwanderung essenziell wichtig“, betonte Sturm. Dalkilic berichtete in diesem Zusammenhang über seinen eigenen Bildungsweg. Im Alter von sechs Jahren war er nach Deutschland gekommen und machte daraufhin einen Bildungsaufstieg bis hin zum Diplom-Ingenieur. Einig waren sich Sturm und Dalkilic, dass die Leistungsbereitschaft im Bildungsbereich und in der Gesellschaft insgesamt gestärkt werden müsse. „Aufstieg durch Bildung muss das zentrale Versprechen bleiben“, so der Christdemokrat.

„Gespräche mit Praktikern vor Ort sind unerlässlich für meine politische Arbeit“, dankte Sturm dem Geschäftsführer abschließend für den Austausch.