Andreas Sturm MdL

"Wenn so etwas nochmals kommt, dann muss man vorbereitet sein"

Informationsbesuch des Landtagsabgeordneten Andreas Sturm (CDU) im B+O SENIORENZENTRUM BRÜHL / Diskussion über Corona und die Situation in der Pflege

Brühl. In vielen Wirtschaftszweigen und Branchen wird aktuell händeringend nach geeignetem Personal gesucht – für Klaus Oldewurtel, den Heimleiter und Geschäftsführer der „B+O SENIORENZENTRUM BRÜHL ALTEN-, WOHN- UND PFLEGEHEIM gGMBH“, ist der Fachkräftemangel allerdings ein Fremdwort.

Auf dem Foto von links nach rechts:
Klaus Oldewurtel (Heimleiter und Geschäftsführer), Andrea Bender (Pflegedienstleitung), Andreas Sturm (Landtagsabgeordneter), Sylke Fischer ( stellv. Heimleiterin) und Sylvia Pliskat (Hygienebeauftragte).
Auf dem Foto von links nach rechts: Klaus Oldewurtel (Heimleiter und Geschäftsführer), Andrea Bender (Pflegedienstleitung), Andreas Sturm (Landtagsabgeordneter), Sylke Fischer ( stellv. Heimleiterin) und Sylvia Pliskat (Hygienebeauftragte).

„Damit haben wir glücklicherweise überhaupt kein Problem, wir haben rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bei uns läuft es sehr gut“, berichtete Oldewurtel dem Landtagsabgeordneten Andreas Sturm, der sich im Rahmen eines Informationsbesuchs über das vielfältige B+O-Leistungsangebot, das von vollstationärer Unterbringung, Kurzzeit- und Tagespflege sowie ambulanter Pflege und bis hin zur Physiotherapie reicht, vor Ort ein Bild machte.

Dass nur wenige Stellen zu besetzen sind, hat mit „Glück“ wohl weniger zu tun, tatsächlich ist kluges Management eher die Basis des Erfolgs: Oldewurtel ist Branchenprofi, er und seine Familie werden durch ein Mitarbeiterteam unterstützt, das in der Pflege seine Erfüllung findet. Hierzu gehören unter anderem Sylke Fischer (Dipl. Soz.päd. (FH) / stellv. Heimleitung), Sylvia Pliskat (examinierte Altenpflegerin/Hygienebeauftragte) und Andrea Bender (Pflegedienstleitung), die als Führungskräfte ebenfalls an dem Gedankenaustausch mit dem CDU-Parlamentarier teilnahmen und ihre jeweiligen Aufgabengebiete detailliert vorstellten.

„Auch unsere Mitarbeiter fühlen sich in unserem Haus wohl, wir haben ein gutes Arbeitsklima und jedes Jahr rund 20 Auszubildende, die nach ihrer Ausbildung auch bei uns bleiben wollen“, so Fischer, Pliskat und Bender. „Wichtig ist, dass die Work-Life-Balance, auch wenn man in der Pflege tätig ist, ausgeglichen ist. In der Pflege findet man viele engagierte Menschen, aber die brennen ansonsten aus“, ergänzt Oldewurtel, der darauf hinwies, dass „Baden-Württemberg im Pflegebereich bundesweit den höchsten Personalschlüssel habe.“

Als Sturm im weiteren Verlauf des Dialogs das Thema Corona ansprach und fragte, „Wie sind Sie denn bisher durch die Coronapandemie gekommen?“, da sprudelten die Antworten nur so heraus.

„Wir waren ein Jahr coronafrei. Dann kam es zu Infektionen, da über Weihnachten und Silvester Familien ihre Angehörigen mit nach Hause nahmen“, sagte Oldewurtel.

Pliskat, die seit 27 Jahren und damit von der ersten Stunde an für B+O arbeitet: „Es macht etwas mit einem persönlich, wenn es zu einem Ausbruch kommt, wenn man 24/7 sein Bestes gegeben hat, um genau das zu verhindern. Nicht nur die betroffenen Familien haben Angehörige verloren, sondern auch wir haben damit liebe Menschen verloren, denen wir nahestanden.“ Bender: „Viele Bewohner kannten wir seit vielen Jahren, wir vergessen sie nicht.“

Oldewurtel kritisierte in diesem Zusammenhang, dass Änderungen der Coronaverordnung seitens des baden-württembergischen Sozialministeriums stets viel zu spät und teilweise auch nachts gekommen seien: „Man muss auch die Zeit haben, auf die neuen Verordnungen reagieren und diese umsetzen zu können.“ Kein Verständnis habe er dafür gehabt, dass es dem Rhein-Neckar-Kreis nicht rechtzeitig gelungen sei, „in noch coronafreien Häusern wie unserem, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchzuimpfen.In Mannheim hat das hingegen funktioniert.“ Das Team des B+O blickt froh darauf zurück, dass es während der Hochzeit der Coronapandemie noch die Kapazitäten hatte, in anderen Einrichtungen mit Personalnot auszuhelfen.

Mit Blick auf Corona und den kommenden Herbst mahnte Oldewurtel: „Wenn so etwas nochmals kommt, dann muss man vorbereitet sein.“

Ferner ging es im Gespräch um die Landesheimbauverordnung und Überlegungen hinsichtlich eines Pflegestützpunktes für die Kurzzeitpflege. Sturm wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Land die Kurzzeitpflege weiter ausbaue und auch im Jahr 2023 das Innovationsprogramm Pflege fortführe.

Abschließend forderten die in der Pflege Beschäftigten seitens der Gesellschaft und Politik mehr Wertschätzung ihrer Arbeit gegenüber: „Wir wollen gesehen werden und dass man unsere Leistungen honoriert.“